Wenn man zu viel schwitzt
Das Schwitzen (auch „Transpiration“ genannt) ist ein Mechanismus zum Abkühlen des Körpers. Dabei sondern die Schweißdrüsen Schweiß ab, der dann auf der Haut verdunstet. Durch die so entstandene „Verdunstungskälte“ kühlt der Körper sowohl von innen als auch von außen ab. Soweit ist das Schwitzen gesund und sogar notwendig, doch manche Menschen leiden unter übermäßigem Schwitzen.
Übermäßige Schweißproduktion
Sobald Schweiß anfängt zu tropfen, wird er nicht mehr effektiv zur Abkühlung genutzt sondern „umsonst“ produziert. Bei manchen Menschen prägt sich diese übermäßige Schweißproduktion ausgesprochen stark aus. Bei diesem krankhaften Schwitzen, das unkontrollierbar und kontinuierlich stattfindet, spricht man von Hyperhidrose oder Bromhidrose.
Jeder Mensch besitzt bis zu 4 Millionen Schweißdrüsen. Die maximale Auslastung dieser Schweißdrüsen liegt bei 4 L pro Stunde jedoch wird selbst beim Saunieren längst nicht so viel Schweiß ausgeschieden. Bei normalen Menschen liegt die durchschnittliche Schweißproduktion der Schweißdrüsen ohne körperliche Anstrengung und ohne stressigen Situationen oder heißen Temperaturen ausgesetzt zu sein bei ca. 100-200 ml pro Tag. Bei Hyperhidrose erkrankten liegt sie bei bis zu 100 ml Schweiß pro 5 Minuten!
Starker Schweißgeruch bei Hyperhidrose
Welch negative Auswirkungen eine solche übermäßige Schweißproduktion für das Sozialleben hat, können sich nicht-Betroffene nur schwer vorstellen. Oft führt die Hyperhidrose zu starken psychischen Problemen und Komplexen, oft sogar zur Vereinsamung. Dies ist vor allem der Fall, wenn Bromhidrose, eine Sonderform der Hyperhidrose, vorliegt. Dabei wird die Hornschicht der Haut ständig durchfeuchtet was im Endeffekt eine Vermehrung der Keimflora mit sich führt. Die Keimflora ist für den Geruch von Schweiß verantwortlich. Je höher also die Konzentration der Keimflora, umso schlimmer auch der Geruch des Schweißes.
Ca. 3 Prozent der Deutschen, 2,5 Millionen Menschen, leiden unter Hyperhidrose. Weltweit gehen Spezialisten sogar von mindestens 176 Millionen Betroffenen von übermäßigem Schwitzen aus.
Die Ursachen für starkes Schwitzen bekämpfen
Die Gründe für Hyperhidrose und Bromhidrose sind sehr unterschiedlich und meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. In vielen Fällen ist sie allerdings auch vererbt. Versuche diese Krankheit zu bekämpfen oder gar zu heilen gibt es schon seit vielen Jahren. Meist wurden jedoch nur die Symptome, das starke Schwitzen an sich, bekämpft.
Inzwischen hat sich jedoch eine Methode erfolgreich durchgesetzt, die die Ursache für das Schwitzen, die Schweißdrüsen selbst bekämpft. Bei der Schweißdrüsenabsaugung bzw. der Schweißdrüsenentfernung werden während einer Operation die Schweißdrüsen selbst entfernt. Dadurch wird die Schweißproduktion enorm vermindert, da nach der Operation lediglich eine kleine Anzahl Schweißdrüsen verbleibt. Da das Schwitzen eine wichtige Kühl-Funktion des Körpers ist, ist es unmöglich alle Schweißdrüsen zu entfernen. Das heißt die Betroffenen hören nach der Operation nicht komplett auf zu schwitzen, sondern schwitzen auf normalem Niveau. Effektiv bedeutet das, dass das Schwitzen stark vermindert wird, und fortan ein normales Leben geführt werden kann.