Das menschliche Schwitzen ist an sich normal und hat sogar eine wichtige Funktion, nämlich die Regulierung der Körpertemperatur. Im Durchschnitt schwitzt der Mensch etwa einen halben Liter Schweiß pro Tag aus, bei körperlicher Anstrengung oder heißen Temperaturen auch mehr. Menschen mit Hyperhidrose schwitzen bis zu mehrere Liter täglich aus.
Wenn übermäßiges Schwitzen in Situationen auftaucht, in denen andere Menschen nicht schwitzen, ist dies ein Zeichen für die Hyperhidrose. Es ist dann nicht mehr kontrollierbar und beeinträchtigt den Menschen in seinem sozialen Leben und kann zu psychischen Problemen und sogar Vereinsamung führen, weil die Betroffenen nicht mehr so viele soziale Kontakte pflegen wollen wie sonst. Anzeichen für Hyperhidrose sind Situationen, die andere als „ganz normal“ abtun, die aber für die stark schwitzenden Menschen unerträglich sein können – und das unabhängig von Hitze, Sport oder besonderen Stress-Situationen.
Die Hyperhidrose kann an einzelnen Stellen, vor allem im Bereich der Füße, Hände, der Achseln und des Rumpfes auftauchen, es kann aber auch gleichzeitig an mehreren Stellen auftauchen. Experten schätzen, dass etwa zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland unter der Hyperhidrose leiden, die unterschiedliche Körperstellen betrifft, verschiedene Ursachen haben kann und für die es viele unterschiedliche Behandlungsmethoden gibt.
Grundsätzlich unterscheiden Fachleute die primäre von der sekundären Hyperhidrose. Die primäre Hyperhidrose ist eine Fehlregulation des menschlichen Nervensystems wobei der Sympathikus überstimuliert ist. Der Sympathikus ist ein Teil des vegetativen Nervensystems. Die genauen Gründe für diese Überstimulation sind bisher noch nicht hinreichend erforscht. Die sekundäre Hyperhidrose tritt als Folge von ganz unterschiedlichen Erkrankungen auf oder als körperliche Reaktion auf Stresssituationen beziehungsweise ungewöhnliche Lebenssituationen.